Die 4 häufigsten Erziehungsfehler bei Hunden

04.11.2021 13:25:00

Fehlende Konsequenz: Gerade in Familien, bei denen der Hund verschiedene Bezugspersonen haben kann, kommt es häufig vor, dass eine Person etwas erlaubt und genau das von einer anderen Person verboten wird. Hier können unsere Hunde nicht klar erkennen, was jetzt ok ist und was er lieber sein lassen soll. Ebenso sollten wir darauf achten, wenn wir klare Kommandos geben wie „Sitz” oder „Platz” müssen wir dem Hund beibringen, dass er dies auch umsetzten soll. Wenn der Hund sofort wieder abgelenkt ist und vergisst was wir ihm gerade gesagt haben, merkt auch schon der jüngste Hund, dass er damit durchkommen kann, wenn er einfach nicht auf uns hört oder wenn dann nur kurz das tun was wir sagen. Hier müssen wir konsequent sein und genau aufpassen, am besten die gesamte Familie stimmt sich ab und muss darauf achten, dass sich jeder auch an die Regeln hält, sodass der Hund klar erkennen kann, was er darf und was nicht.
 

  1. Unbewusste Bestätigung: Wenn unser Hund an uns oder jemand anderem hochspringt, ist dies meist ein Verhalten, was wir nicht gutheißen und ihm eher abtrainieren wollen. Für Hunde reicht es jedoch schon, wenn wir ihnen die Aufmerksamkeit schenken und zu ihnen hinuntersehen und die dabei anfassen oder streicheln. Am besten sollte eine Reaktion erfolgen, mit der wir dem Hund so wenig Aufmerksamkeit wie möglich schenken. Dabei den Hund nicht anschauen und mit einem Arm vorsichtig wegschieben, sodass er sich aus dieser Position löst.
     
  2. Gelernt ist nicht gleich gelernt: Am Beispiel des Zurückrufens kann man sehen, dass zu Anfang oft genau das geübt wird. Unsere Hunde sollen genau dann zu uns zurückkommen, wenn wir sie rufen. Dieses Verhalten belohnen wir dann meist mit Leckerlis oder Spielen. Solange wir konsequent und kontinuierlich daran üben und auch in Situationen wo es ruhig ist den Hund zurückrufen, merkt der Hund dann, dass er reagieren muss. Leider passiert es häufig, dass dieses kontinuierliche Training dann abnimmt, wenn wir denken der Hund hat das Gelernte verinnerlicht. Prinzipiell ist das auch richtig, jedoch können Hunde dies auch wieder verlernen, was uns dazu führen sollte, die Trainings weiter beizubehalten und auch in nicht gefährlichen oder spannenden Situationen den Hund zurückrufen, damit er nicht vergisst, was genau er machen muss und was er auch dafür bekommt, wenn er auf uns hört. Das reine Zurückrufen und dann festhalten oder anzuleinen, hat für unsere Hunde verständlicherweise einen negativen Beigeschmack und kann sie abschrecken darauf so zu reagieren, wie wir es wünschen. So sollten wir dafür sorgen, dass genügend positive Erinnerungen mit Spielen und Leckerlis geschaffen werden.
     
  3. Vermenschlichung des Hundes: Viele Besitzer sprechen ihren Hunden menschliche Eigenschaften bzw. Reaktionen zu. Beispielsweise wird gesagt, der Hund hat ein schlechtes Gewissen bekommen, weil er den Mülleimer ausgeräumt hat oder aufs Sofa gesprungen ist, obwohl er das nicht darf. Hunde, die sich dann zurückziehen oder die vermeintlichen Anzeichen, für ein schlechtes Gewissen zeigen, wissen nicht von allein, dass die Situation und die Handlung falsch waren. Die einzigen Anzeichen auf die der Hund reagiert, sind die wir als Besitzer ausstrahlen. Wenn wir dem und mit einer negativen Stimmung entgegenblicken oder laut und böse werden, reagieren sie lediglich auf diese Anzeichen. Gerade um die Reaktionen von Hunden richtig zu deuten, sollten wir uns intensiv mit den Tieren auseinandersetzen und den Hund nicht mit uns Menschen und unserem Verhalten vergleichen. So sollten wir Halter uns in der Kommunikation eher auf die Stufe der Hunde begeben, als vom Hund zu verlangen möglichst menschlich zu sein und sich wie wir zu verhalten.